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Sich vergleichen & das Nervensystem – Warum es uns mal motiviert und mal stresst

[Ein Businesstherapie-Blog von Liwia Weible]

Da ist er wieder, dieser Moment nach dem Instagram-Scrollen. Du hast gerade gesehen, wie eine ander Expertin einen riesigen Launch hingelegt hat. Oder wie ein Mitbewerber ein geniales neues Angebot auf den Markt gebracht hat. Und plötzlich… uff.

Ein Stich irgendwo in der Brust, das dumpfe Gefühl der Unzulänglichkeit. Dann diese nagende Stimme in deinem Kopf: “Alle sind weiter als du. Du wirst nie so erfolgreich sein. Immer bist du hinterher.”

Doch an einem anderen Tag kann alles anders sein: Du siehst eine ähnliche Erfolgsgeschichte und, oh, erstaunlich: Statt dich selbst niederzumachen, fühlst du inspirierte Motivation. “Hey, das könnte ich doch genauso gut!”

Warum fühlt sich das Vergleichen manchmal so unangenehm an – und manchmal wie Inspiration pur?

Liegt es an deinem Charakter? An mangelnder Disziplin? An der falschen Einstellung?

Nope, nichts davon.

Die Antwort liegt tatsächlich in deinem Nervensystem. Und genau das schauen wir uns heute an.

Die “Himmelsleiter” – Wie dein Nervensystem dein Erleben steuert

Stell dir dein Nervensystem wie eine Leiter vor – eine Himmelsleiter, die von einer dunklen Schattenwelt bis hinauf in einen friedlichen Sonnengarten führt. Je nachdem, wo du auf dieser Leiter stehst, erlebst du die Welt (und Vergleiche mit anderen) völlig unterschiedlich.

Ganz oben auf der Leiter deines Nervensystems: Der friedliche Sonnengarten (Sicherheit & Flow)

  • Hier ist es hell, ruhig und klar
  • Dein Körper ist entspannt, dein Geist offen, neugierig, lernfähig
  • Du fühlst dich sozial verbunden mit deinem Team, deinen Kollegen – mit dir selbst
  • Hier kannst du wirklich kreativ sein und über dich hinauswachsen
  • In diesem Flow-Zustand macht die Arbeit Freude und ist erfüllend
  • Du stehst ganz oben auf der Leiter deines Nervensystems

In der Mitte der Leiter deines Nervensystems: Das Schlachtfeld (chronischer Stress a.k.a. Kampf/Flucht-Modus)

  • Hier ist es laut, hektisch, chaotisch – das Berufsleben fühlt sich an wie ein ewiger Kampf
  • Dein Körper ist auf Hochspannung: Das Herz rast, Gedanken kreisen und überschlagen sich
  • Du hast das Gefühl, ständig “rennen” zu müssen – oder du bist getrieben und gehetzt
  • Alles ist anstrengend, aber du kannst nicht aufhören, “musst” dich irgendwie immer beweisen
  • “Musst” immer weiter kämpfen, weil sonst die Angst kommt, zu verlieren
  • Unheimlich viele Frauen haben (rational betrachtet völlig grundlos) Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie nicht immer MEHR machen und einfach mal entspannen

Unten auf der Leiter deines Nervensystems: Die Schattenwelt (Überforderung/Freeze/Prokrastination)

  • Hier ist es dunkel, kalt und schwer
  • Du hast das Gefühl, in einem tiefen Loch festzustecken oder in einer Falle zu sitzen
  • Dein Körper hat den “Energiesparmodus” aktiviert: Du fühlst dich antriebslos, müde, kraftlos
  • Selbst einfachste Aufgaben scheinen unmöglich, alles überfordert dich
  • Ganz unten auf der Leiter: Keine Energie, keine Motivation, wenig Sinn, wenig Hoffnung

Wie Vergleiche in jedem Zustand deines Nervensystems völlig anders wirken

Jetzt wird’s spannend: Vergleichen an sich ist nicht das Problem. Es hat eine sehr wichtige und grundlegend sinnvolle Funktion für uns Menschen, denn:

Wir entschlüsseln die Welt durch Vergleiche.

Es ist ein ganz normaler Bestandteil des täglichen Erlebens und setzt uns in Beziehung zu anderen, hilft uns, Situationen, uns selbst und andere besser einzuschätzen.

Das Sich Vergleichen ist unserer Entwicklung aber nur dann dienlich, wenn es aus eine, Zustand der SICHERHEIT geschieht. Oder anders ausgedrückt: aus einem regulierten Nervensystem.

Vergleich aus dem “Sonnengarten” heraus (Flow-Zustand)

  • ✔️ Wir sehen den Erfolg anderer als Inspiration
  • ✔️ Wir fühlen Neugier und Motivation statt Neid
  • ✔️ Der innere Tenor ist: “Wenn sie es kann, kann ich es auch!”
  • ✔️ “Ich kann auch so erfolgreich sein” anstatt: “Die hat ihren Erfolg doch nur erschlichen, weil sie gut aussieht”
  • Das allgemeine Gefühl: ÜBERFLUSS
  • Heitere Gelassenheit, die auch sehr anziehend auf Menschen wirkt und eine natürliche Leaderin ausmacht

Vergleich aus dem “Schlachtfeld” heraus (Kampf-Modus)

  • ⚠️ Wir setzen uns selbst unter Druck: “Ich muss besser sein!”
  • ⚠️Wir denken in Konkurrenz: “Sie nimmt mir etwas weg”
  • ⚠️ Wir fühlen Angst oder Wut statt Inspiration
  • Was hier auch passiert: Das Abwärtsvergleichen. “Ich muss besser sein als alle anderen, ich will die Beste sein!”, “Die ist nicht so gut, ich bin besser.”
  • Das treibt zum Wettbewerb an, man urteilt hart, ist kritisch anderen gegenüber
  • Das Gefühl hier: MANGEL, DEFIZIT, Angst, du musst MEHR machen, sonst passiert etwas Schlimmes
  • wir sind nicht mehr auf soziale Verbundenheit und Kooperation aus – haben das Gefühl, wir müssen ums Überleben kämpfen

Vergleich aus der “Schattenwelt” heraus (Shutdown-Modus)

  • ❌ Unser Kopf sagt: “Ich werde das niemals schaffen”
  • ❌ Wir fühlen uns wertlos, sinnlos und energielos – vielleicht toxische Scham
  • ❌ Wir sehen keinen Ausweg, nur Frust
  • Es kommt zum Aufwärtsvergleich mit “ich werde nie die an mich gerichteten Erwartungen erfüllen”, “die anderen sind alle viel besser als ich”, “ich bin nichts wert”
  • Sehr selbstkritische Beurteilung, viel zu hart – viel zu wenig Selbstmitgefühl
  • Die Gedanken in diesem Zustand: “Es hat alles keinen Sinn. Es ist hoffnungslos”. Der Vergleich hat eine Art Resignation und Perspektivlosigkeit getriggert.

Warum beobachtendes Gewahrsein die ultimative Lösung ist

Es geht nicht darum, niemals von der Leiter herunterzufallen und immer nur im Flow zu sein. Das schafft niemand wahrscheinlich…

Doch es geht darum, schneller wieder hochzuklettern und sich flexibel auf der Leiter bewegen zu können (an einem Tag oder auch über länger anhaltende Phasen).

Die gute Nachricht ist: Du kannst mit geeigneten Strategien aktiv beeinflussen, wo du auf der Leiter stehst.

Wie?

Vor allem im ersten Schritt mit dem achtsamen Beobachten und Erkennen – Wo stehe ich gerade? Welche Symptome erlebe ich in welchem Zustand? Was löst ein Abrutschen auf der Leiter bei mir aus? Das kannst du wunderbar allein machen.

Frage dich:

  • Bin ich bei Vergleichen entspannt, fokussiert & verbunden? (Sonnengarten)
  • Fühle ich Druck, Stress, Wut, Angst, innere Zerrissenheit? (Schlachtfeld)
  • Fühle ich mich antriebslos, hoffnungslos, müde, wertlos? (Schattenwelt).
  • Welche Gedanken kommen dir in jeder der Situationen?
  • Wo im Körper spürst du diese Zustände?

Wenn du möchtest, notiere es in dein Journal, damit du dich selbst besser kennenlernst.

Erkennen ist immer der erste Schritt zur Veränderung. Erst dann weißt du, wann du mit geeigneten Strategien regulierend eingreifen kannst.

Ein Trauma-informierter Coach oder guter Psychotherapeut kann mit dir ein genaues “Nervensystem-Mapping” machen und mit dir einen individuellen Fahrplan entwickeln, der dir hilft, dich selbst öfter in den Flow-Zustand zu bringen.

Was du jetzt vielleicht nicht verstehst: Dein Nervensystem bewertet nicht immer die tatsächliche Situation

Wichtig zu verstehen ist hier, dass die tatsächliche Situation gar nicht unbedingt mit der Bewertung deines Nervensystems übereinstimmen muss.

Denn dein Nervensystem greift auf Erfahrungen, Emotionen und Zustände zurück, die du sehr viel früher gemacht hast und die so in etwa ähnlich waren.

Das heißt, eine eigentlich HEUTE harmlose Situation, kann dein Nervensystem als Extremstress empfinden, wenn du FRÜHER in einer ähnlichen Situation in Gefahr warst.

Beispiel: Für ein Kind, das für Fehler immer bestraft wurde, kann ein Fehler heute eine Bedrohungssituation bedeuten – mit entsprechender Gefühlslage und Verhalten (und natürlich auch Resultaten).

Diese autonomen Zustände wollen dir nicht schaden (auch wenn sie es heute oft tun). Sie haben gelernt, dich auf diese Weise damals zu schützen (und damals war das genau richtig). Denn damals bedeuteten solche (oder auch nur annähernd ähnliche) Situationen Gefahr oder Lebensgefahr.

Das Ergebnis? Blitzschnelle Reaktionen im Autopilot, und du weißt selbst nicht, warum. (Denn das Nervensystem erzählt dir keine Story, warum es was macht).

Du spürst vielleicht nur, wie deine Hände feucht werden, wenn du eine Präsentation halten sollst, dein Herz anfängt zu rasen und du kaum ein Wort rausbringst. Oder wenn sich dir als Selbständige der Magen fast umdreht, wenn du dein Angebot verkaufen oder launchen sollst.

Voilà, dein überbeschützendes Helikopter-Nervensystem in Aktion. ☺

Fazit:

Was für den einen “nur” ein Schlachtfeld ist, kann für einen anderen schon die Schattenwelt sein und für wieder eine andere ist es ein friedlicher Sonnengarten.

Also weniger die äußeren Umstände entscheiden darüber, wie sicher du dich fühlst, sondern vielmehr deine innere Bewertung der Umstände – und die läuft unbewusst ab. Und hängt davon ab, was du (vor allem in der Kindheit) erlebt hast.

Doch wichtig ist auch: All das lässt sich verändern. Nur eben nicht schnell und mit Wundertricks, und oft nicht mit herkömmlichen Mitteln. Doch mit der Arbeit an Traumafolgen (die fast jeder hat, oft ohne es zu wissen) kannst du viel mehr Kontrolle über dein Unterbewusstsein erlangen, als du denkst.

Dies ist eine verschriftlichte und komprimierte Version meiner Podcast-Folge “Sich vergleichen & das Nervensystem – Warum es sich manchmal schlimm anfühlt und manchmal motiviert” aus dem Podcast “Perfekt vermasselt – Businesstherapie to go”. Zum Anhören der vollständigen Episode besuche meine Podcast-Seite!

Sich vergleichen & das Nervensystem – Warum es uns mal motiviert und mal stresst

[Ein Businesstherapie-Blog von Liwia Weible]

Da ist er wieder, dieser Moment nach dem Instagram-Scrollen. Du hast gerade gesehen, wie eine ander Expertin einen riesigen Launch hingelegt hat. Oder wie ein Mitbewerber ein geniales neues Angebot auf den Markt gebracht hat. Und plötzlich… uff.

Ein Stich irgendwo in der Brust, das dumpfe Gefühl der Unzulänglichkeit. Dann diese nagende Stimme in deinem Kopf: “Alle sind weiter als du. Du wirst nie so erfolgreich sein. Immer bist du hinterher.”

Doch an einem anderen Tag kann alles anders sein: Du siehst eine ähnliche Erfolgsgeschichte und, oh, erstaunlich: Statt dich selbst niederzumachen, fühlst du inspirierte Motivation. “Hey, das könnte ich doch genauso gut!”

Warum fühlt sich das Vergleichen manchmal so unangenehm an – und manchmal wie Inspiration pur?

Liegt es an deinem Charakter? An mangelnder Disziplin? An der falschen Einstellung?

Nope, nichts davon.

Die Antwort liegt tatsächlich in deinem Nervensystem. Und genau das schauen wir uns heute an.

Die “Himmelsleiter” – Wie dein Nervensystem dein Erleben steuert

Stell dir dein Nervensystem wie eine Leiter vor – eine Himmelsleiter, die von einer dunklen Schattenwelt bis hinauf in einen friedlichen Sonnengarten führt. Je nachdem, wo du auf dieser Leiter stehst, erlebst du die Welt (und Vergleiche mit anderen) völlig unterschiedlich.

Ganz oben auf der Leiter deines Nervensystems: Der friedliche Sonnengarten (Sicherheit & Flow)

  • Hier ist es hell, ruhig und klar
  • Dein Körper ist entspannt, dein Geist offen, neugierig, lernfähig
  • Du fühlst dich sozial verbunden mit deinem Team, deinen Kollegen – mit dir selbst
  • Hier kannst du wirklich kreativ sein und über dich hinauswachsen
  • In diesem Flow-Zustand macht die Arbeit Freude und ist erfüllend
  • Du stehst ganz oben auf der Leiter deines Nervensystems

In der Mitte der Leiter deines Nervensystems: Das Schlachtfeld (chronischer Stress a.k.a. Kampf/Flucht-Modus)

  • Hier ist es laut, hektisch, chaotisch – das Berufsleben fühlt sich an wie ein ewiger Kampf
  • Dein Körper ist auf Hochspannung: Das Herz rast, Gedanken kreisen und überschlagen sich
  • Du hast das Gefühl, ständig “rennen” zu müssen – oder du bist getrieben und gehetzt
  • Alles ist anstrengend, aber du kannst nicht aufhören, “musst” dich irgendwie immer beweisen
  • “Musst” immer weiter kämpfen, weil sonst die Angst kommt, zu verlieren
  • Unheimlich viele Frauen haben (rational betrachtet völlig grundlos) Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie nicht immer MEHR machen und einfach mal entspannen

Unten auf der Leiter deines Nervensystems: Die Schattenwelt (Überforderung/Freeze/Prokrastination)

  • Hier ist es dunkel, kalt und schwer
  • Du hast das Gefühl, in einem tiefen Loch festzustecken oder in einer Falle zu sitzen
  • Dein Körper hat den “Energiesparmodus” aktiviert: Du fühlst dich antriebslos, müde, kraftlos
  • Selbst einfachste Aufgaben scheinen unmöglich, alles überfordert dich
  • Ganz unten auf der Leiter: Keine Energie, keine Motivation, wenig Sinn, wenig Hoffnung

Wie Vergleiche in jedem Zustand deines Nervensystems völlig anders wirken

Jetzt wird’s spannend: Vergleichen an sich ist nicht das Problem. Es hat eine sehr wichtige und grundlegend sinnvolle Funktion für uns Menschen, denn:

Wir entschlüsseln die Welt durch Vergleiche.

Es ist ein ganz normaler Bestandteil des täglichen Erlebens und setzt uns in Beziehung zu anderen, hilft uns, Situationen, uns selbst und andere besser einzuschätzen.

Das Sich Vergleichen ist unserer Entwicklung aber nur dann dienlich, wenn es aus eine, Zustand der SICHERHEIT geschieht. Oder anders ausgedrückt: aus einem regulierten Nervensystem.

Vergleich aus dem “Sonnengarten” heraus (Flow-Zustand)

  • ✔️ Wir sehen den Erfolg anderer als Inspiration
  • ✔️ Wir fühlen Neugier und Motivation statt Neid
  • ✔️ Der innere Tenor ist: “Wenn sie es kann, kann ich es auch!”
  • ✔️ “Ich kann auch so erfolgreich sein” anstatt: “Die hat ihren Erfolg doch nur erschlichen, weil sie gut aussieht”
  • Das allgemeine Gefühl: ÜBERFLUSS
  • Heitere Gelassenheit, die auch sehr anziehend auf Menschen wirkt und eine natürliche Leaderin ausmacht

Vergleich aus dem “Schlachtfeld” heraus (Kampf-Modus)

  • ⚠️ Wir setzen uns selbst unter Druck: “Ich muss besser sein!”
  • ⚠️Wir denken in Konkurrenz: “Sie nimmt mir etwas weg”
  • ⚠️ Wir fühlen Angst oder Wut statt Inspiration
  • Was hier auch passiert: Das Abwärtsvergleichen. “Ich muss besser sein als alle anderen, ich will die Beste sein!”, “Die ist nicht so gut, ich bin besser.”
  • Das treibt zum Wettbewerb an, man urteilt hart, ist kritisch anderen gegenüber
  • Das Gefühl hier: MANGEL, DEFIZIT, Angst, du musst MEHR machen, sonst passiert etwas Schlimmes
  • wir sind nicht mehr auf soziale Verbundenheit und Kooperation aus – haben das Gefühl, wir müssen ums Überleben kämpfen

Vergleich aus der “Schattenwelt” heraus (Shutdown-Modus)

  • ❌ Unser Kopf sagt: “Ich werde das niemals schaffen”
  • ❌ Wir fühlen uns wertlos, sinnlos und energielos – vielleicht toxische Scham
  • ❌ Wir sehen keinen Ausweg, nur Frust
  • Es kommt zum Aufwärtsvergleich mit “ich werde nie die an mich gerichteten Erwartungen erfüllen”, “die anderen sind alle viel besser als ich”, “ich bin nichts wert”
  • Sehr selbstkritische Beurteilung, viel zu hart – viel zu wenig Selbstmitgefühl
  • Die Gedanken in diesem Zustand: “Es hat alles keinen Sinn. Es ist hoffnungslos”. Der Vergleich hat eine Art Resignation und Perspektivlosigkeit getriggert.

Warum beobachtendes Gewahrsein die ultimative Lösung ist

Es geht nicht darum, niemals von der Leiter herunterzufallen und immer nur im Flow zu sein. Das schafft niemand wahrscheinlich…

Doch es geht darum, schneller wieder hochzuklettern und sich flexibel auf der Leiter bewegen zu können (an einem Tag oder auch über länger anhaltende Phasen).

Die gute Nachricht ist: Du kannst mit geeigneten Strategien aktiv beeinflussen, wo du auf der Leiter stehst.

Wie?

Vor allem im ersten Schritt mit dem achtsamen Beobachten und Erkennen – Wo stehe ich gerade? Welche Symptome erlebe ich in welchem Zustand? Was löst ein Abrutschen auf der Leiter bei mir aus? Das kannst du wunderbar allein machen.

Frage dich:

  • Bin ich bei Vergleichen entspannt, fokussiert & verbunden? (Sonnengarten)
  • Fühle ich Druck, Stress, Wut, Angst, innere Zerrissenheit? (Schlachtfeld)
  • Fühle ich mich antriebslos, hoffnungslos, müde, wertlos? (Schattenwelt).
  • Welche Gedanken kommen dir in jeder der Situationen?
  • Wo im Körper spürst du diese Zustände?

Wenn du möchtest, notiere es in dein Journal, damit du dich selbst besser kennenlernst.

Erkennen ist immer der erste Schritt zur Veränderung. Erst dann weißt du, wann du mit geeigneten Strategien regulierend eingreifen kannst.

Ein Trauma-informierter Coach oder guter Psychotherapeut kann mit dir ein genaues “Nervensystem-Mapping” machen und mit dir einen individuellen Fahrplan entwickeln, der dir hilft, dich selbst öfter in den Flow-Zustand zu bringen.

Was du jetzt vielleicht nicht verstehst: Dein Nervensystem bewertet nicht immer die tatsächliche Situation

Wichtig zu verstehen ist hier, dass die tatsächliche Situation gar nicht unbedingt mit der Bewertung deines Nervensystems übereinstimmen muss.

Denn dein Nervensystem greift auf Erfahrungen, Emotionen und Zustände zurück, die du sehr viel früher gemacht hast und die so in etwa ähnlich waren.

Das heißt, eine eigentlich HEUTE harmlose Situation, kann dein Nervensystem als Extremstress empfinden, wenn du FRÜHER in einer ähnlichen Situation in Gefahr warst.

Beispiel: Für ein Kind, das für Fehler immer bestraft wurde, kann ein Fehler heute eine Bedrohungssituation bedeuten – mit entsprechender Gefühlslage und Verhalten (und natürlich auch Resultaten).

Diese autonomen Zustände wollen dir nicht schaden (auch wenn sie es heute oft tun). Sie haben gelernt, dich auf diese Weise damals zu schützen (und damals war das genau richtig). Denn damals bedeuteten solche (oder auch nur annähernd ähnliche) Situationen Gefahr oder Lebensgefahr.

Das Ergebnis? Blitzschnelle Reaktionen im Autopilot, und du weißt selbst nicht, warum. (Denn das Nervensystem erzählt dir keine Story, warum es was macht).

Du spürst vielleicht nur, wie deine Hände feucht werden, wenn du eine Präsentation halten sollst, dein Herz anfängt zu rasen und du kaum ein Wort rausbringst. Oder wenn sich dir als Selbständige der Magen fast umdreht, wenn du dein Angebot verkaufen oder launchen sollst.

Voilà, dein überbeschützendes Helikopter-Nervensystem in Aktion. ☺

Fazit:

Was für den einen “nur” ein Schlachtfeld ist, kann für einen anderen schon die Schattenwelt sein und für wieder eine andere ist es ein friedlicher Sonnengarten.

Also weniger die äußeren Umstände entscheiden darüber, wie sicher du dich fühlst, sondern vielmehr deine innere Bewertung der Umstände – und die läuft unbewusst ab. Und hängt davon ab, was du (vor allem in der Kindheit) erlebt hast.

Doch wichtig ist auch: All das lässt sich verändern. Nur eben nicht schnell und mit Wundertricks, und oft nicht mit herkömmlichen Mitteln. Doch mit der Arbeit an Traumafolgen (die fast jeder hat, oft ohne es zu wissen) kannst du viel mehr Kontrolle über dein Unterbewusstsein erlangen, als du denkst.

Shownotes

Du hast hartnäckige Blockaden und Verhaltensmuster im Job oder Business, die du schon auf verschiedene Weise auflösen wolltest – doch vergeblich? Das Gefühl, nicht gut genug zu sein oder die Angst vor Fehlern und Bewertungen lenken oft deine Handlungen? Dann ist diese Folge für dich.

🎯 Wir sprechen darüber, warum bestimmte Überzeugungen hartnäckiger sind als „normale“ Glaubenssätze, wie sie ich im Job oder Business zeigen und dich von Chancen abhalten können und wie du sie Schritt für Schritt auflösen kannst.

Das erfährst du in dieser Episode:

🎙️ Was traumabedingte Glaubenssätze sind und wie sie entstehen.

🎙️ Der Unterschied zwischen „gewöhnlichen“ Glaubenssätzen und traumabedingten Überzeugungen.

🎙️ Wie Glaubenssysteme wie „Ich darf keine Bedürfnisse haben“, „Ich darf nicht sichtbar sein“ oder „Ich muss perfekt sein“ dich sabotieren.

🎙️ Warum Wissen und Erkenntnis allein nicht reichen, um diese Überzeugungen zu verändern.
Auf welchen 3 Ebenen du hartnäckige Glaubenssysteme angehen solltest.
Eine einfache Übung, um tiefsitzende Glaubenssätze zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern.

💌 Du möchtest mir etwas sagen? Dann schreib mir an hallo@liwiaweible.com

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Viel Spaß beim Hören! 🎧